Wir schauen heute im Detail auf den Saucony Kinvara 9, ein Update des fast schon legendären Lightweight Runners. Neben den Eigenschaften und dem Laufgefühl vergleichen wir den Laufschuh mit seinem Vorgänger um herauszufinden, ob sich der Umstieg lohnt.

Saucony Kinvara 9 Test

Bei Kinvara 9 verzichtet Saucony auf große Neuerungen und modifiziert nur einige Details.

Bei der Entwicklung des Saucony Kinvara fällt uns ein deutlicher Richtungswechsel auf, und zwar bei der 5. Auflage, die wir uns vor ein paar Jahren im Detail angeschaut hatten.

Der Kinvara bekam ab dieser Auflage ein deutlich weicheres Dämpfungskonzept und damit eine stark geänderte Abstimmung. Die weichere Sohle wurde gleichzeitig durch ein festeres enger geschnittenes Obermaterial kompensiert.

Ihr könnt unseren damaligen Review von Kinvara 5 gerne durchlesen um besser verstehen zu können, was die zwischenzeitlichen Updates bewirkt haben. Der ausführliche Review ist ganz unten in diesem Beitrag verlinkt.

 

Was hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell geändert?

Im Vergleich zum Kinvara 8 hat sich nicht viel verändert. Für den Sohlenaufbau kommt erneut eine Mischung aus den beiden Schaumstoffen EVERUN und EVA Foam. Die Mittelsohle besteht dabei hauptsächlich aus dem weicheren EVA Schaumstoff, der nur stellenweise durch festere EVERUN-Materialsegmente verstärkt wird.

EVERUN ist übrigens ein hochwertiges und topaktuelles Mittelsohlenmaterial. Es befindet sich eindeutig auf Augenhöhe mit Konkurrenzprodukten von Nike (Zoom X), Skechers Performance (FlightGen) und Brooks (BioMogoDNA).

Den größten Unterschied zum Vorgänger stellt bei Kinvara 9 die Geometrie der Außensohle. Im Mittelfußbereich ist sie weniger fragmentiert und im Vorderfußbereich sind die Einkerbungen tiefer als bei Kinvara 8. Zudem hat sie weniger Hartgummi-Applikationen an der Unterseite, was möglicherweise eine schnellere Abnutzung der Sohle mit sich bringt.

Saucony Kinvara 9 Testbericht

Die Aussensohle bleibt gewohnt flexibel, mit weniger Hartgummi-Einsätzen als beim Vorgänger.

Die geänderte Außensohlen-Geometrie bringt nicht nur mehr Flexibilität mit sich, sondern erhöht auch die Steifigkeit beim Laufen. Im Ergebnis fühlt sich der Kinvara 9 etwas direkter an als sein Vorgänger.

Übrigens: eingelaufen werden müssen beide Laufschuhmodelle. Das liegt vor allem am vielschichtigen Aufbau der Mittelsohle, die wie gesagt aus Schaumstoffen verschiedener Dichtegrade besteht.


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Was ist das Besondere am Saucony Kinvara 9?

Ungeachtet aller Veränderungen bleibt der Kinvara ein Lightweight Trainer mit 4mm Sprengung und einem sehr direkten Laufgefühl. Vorne ist die Sohle 19mm dick und hinten 23 mm. Durch die ordentliche Sohlendicke eignet sich dieser Schuh durchaus auch für längere Läufe, was lange nicht bei allen Lightweight Laufschuhen der Fall ist.

Die 4mm Sprengung sind vor allem dann spürbar, wenn man von einem komfortabler abgestimmten Laufschuh umsteigt, wie zum Beispiel dem Brooks Ghost. Da braucht es anfangs sicherlich einige Eingewöhnung, verbunden mit kurzen Laufeinheiten. So kann sich die Beinmuskulatur auf die höhere Belastung gewöhnen.

Alles in allem bleibt der Kinvara 9 ein Lightweight Trainer, also nicht unbedingt ein Laufschuh für lange Strecken. Wir würden nicht empfehlen, damit eine längere Strecke als den Halbmarathon zu laufen. Und auch das erst nach entsprechender intensiver Vorbereitung.

Die Qualitäten dieses Laufschuhs liegen sicherlich auf kurzen bis mittellangen Strecken, durchaus auch verbunden mit höheren Tempoeinheiten. Dafür ist er konzipiert und dort fühlt er sich auch am wohlsten.

Saucony Kinvara 9 Test

Im Vorderfussbereich fällt der Kinvara 9 etwas schmaler aus.

Ein Tipp: Der Kinvara 9 ist etwas schmaler geschnitten, so dass wir empfehlen würden, ihn im Zweifel eine halbe Nummer größer zu nehmen.


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Fazit: Für welche Zwecke eignet sich der Kinvara 9?

Der Kinvara 9 hat ein gelungenes Dämpfungskonzept mit einer ausbalancierten Mittelsohlenarchitektur und zeichnet sich im Vergleich zum Vorgängermodell vor allem durch etwas mehr Steifigkeit, ausgeglichen durch eine flexiblere Außensohlengeometrie.

Mit dem Kinvara 9 hat Saucony wieder mal einen guten leichten Allround-Laufschuh konzipiert. Er kann sowohl für kurze als auch für mittellange Läufe eingesetzt werden. Auch bei höherem Tempo fühlt er sich nicht zu schwammig an und sitzt dank des mittig eingebauten Pro-Lock Schnürelements gut und kontrolliert am Fuß.

Auch wenn sich die Änderungen zum Vorgänger in Grenzen halten, sehen wir in Saucony Kinvara 9 ein gelungenes Update des ohnehin schon dynamischen und vielseitigen Laufschuhmodells.

Als mögliche Alternativen zu Saucony Kinvara 9 sehen wir vor allem den Brooks Launch 5, Adidas Boston 6 und New Balance Zante V4.


Saucony Kinvara 9 Test



Hast du auch Erfahrungen mit Saucony Kinvara? Wir würden uns sehr über dein Feedback freuen!

Unseren Review des Saucony Kinvara 5 findest du hier:

Saucony Kinvara 5 Testbericht

Der Saucony Kinvara 5 stellt die fünfte Generation des etablierten Lightweight Runners dar.

Der flach gebaute Kinvara ist in der Modell-Palette direkt unterhalb des sehr erfolgreichen Saucony Ride positioniert und soll alle Läufer glücklich machen, die ein leichtes, flaches und direktes Trainings-Gerät suchen.

Saucony Kinvara 5 Test

Saucony Kinvara verbindet wie kein zweiter Laufschuh Dynamik und Dämpfung miteinander

 

Was hat sich beim Saucony Kinvara 5 gegenüber seinem Vorgänger Kinvara 4 geändert?

Die wichtigste Änderung des Kinvara 5 im Vergleich zum Vorgänger ist sein überarbeitetes Obermaterial. Das nahtlose Mesh wird an einigen Stellen mit einer dünnen Kunststoffschicht überzogen, die auf den Namen Flexfilm hört.

Wenn man die beiden letzten Kinvara-Modelle betrachtet, so ist ein klarer Trend zu erkennen – nämlich dass der Flexfilm, eingeführt beim Kinvara 3, mit jedem Update großflächiger eingesetzt wird.

So wird dieses Material beim Saucony Kinvara 5 vor allem viel stärker im Vorfuß-Bereich verwendet, als es beim Kinvara 4 noch der Fall war.

Saucony Kinvara 5 Test

Der Vorfussbereich wird vom Flexfilm dominiert

Durch den Flexfilm-Einsatz im Vorfuß hat der Kinvara 5 übrigens spürbar mehr Platz im Vorfußbereich.

Im Mittel- und Rückfußbereich ist die Flexfilm-Schicht deutlich dicker als im Vorfuß. Das verleiht dem Obermaterial des Kinvara 5 mehr Steifigkeit, ohne auf die gewohnte Leichtigkeit verzichten zu müssen.

Die Steifigkeit des Kinvara 5 wird zudem durch eine deutlich höhere Fersenkappe vestärkt. Auch hier ist ein deutlicher Trend zu erkennen – die Fersenkappe wächst nämlich ebenfalls bei jedem Kinvara Modell-Update. Dieses Feature mag zwar sehr nützlich sein, nimmt dem Kinvara jedoch etwas von seinem minimalistischen Charakter.

Saucony Kinvara 5 Test

Die Fersenkappe wächst bei jedem Kinvara-Update

Eine weitere Neuerung des Saucony Kinvara 5 ist ein dehnbares Mittelfuß-Band, das den Fuß in der richtigen Position hält. Dieses Konzept heißt ProLock und ist vor allem dafür gedacht, um den flexibleren Vorfuß-Bereich etwas auszugleichen.

 

Wie steht es mit der Dämpfung des Saucony Kinvara 5?

Der flexible Aufbau und das Dämpfungskonzept sind gleichgeblieben. So besitzt die Zwischensohle des Saucony Kinvara 5 unterschiedliche Härtegrade – vorne fester für mehr Kontrolle und Dynamik, hinten weicher für eine bessere Dämpfung. Der Laufschuh eignet sich auf allen festen Untergründen sehr gut für Tempoläufe und schnelle Richtungswechsel.

Das Kinvara-typische, direkte Laufgefühl profitiert von der 4 mm Sprengung. Die Fersenhöhe beträgt 22 mm und bietet auch etwas schwereren Läufern eine bequeme Abrollmöglichkeit.

Saucony Kinvara 5 Test

Von unten sieht man die farbenfrohen Gummi-Inlays in unterschiedlichen Härtegraden

Eine richtige Außensohle gibt es nicht – stattdessen arbeitet der Hersteller beim Kinvara mit härteren Gummi-Einsätzen, die beim aktuellen Modell noch stärker in die Zwischensohle integriert sind. Dabei ist die Gummi-Mischung vorne etwas weicher für mehr Grip und hinten etwas fester für ein besseres Abriebsverhalten.

 

Was sind die Schwächen des Saucony Kinvara 5?

Es sind nur ein paar Punkte, die etwas verbesserungsfähig sind:

  • Trotz festerer Gummi-Einsätze ist die Haltbarkeit der Außensohle eine Kinvara-typische Schwachstelle. Vor allem im seitlichen Vorfußbereich, wo es gar keine Gummi-Inlays gibt.
  • Der Vorfuß wird jetzt vom Flexfilm umfasst, statt des festeren TPU-Materials des Vorgängers. Dadurch fühlt sich dieser Bereich vor allem bei schnellen Läufen manchmal etwas schwammig an.
  • Die Schaumstoff-Mittelsohle ist im Vergleich zum Vorgänger etwas weicher geworden. Dadurch hat der Kinvara etwas von seiner Festigkeit eingebüßt. Einer wird es mögen, der andere nicht.


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Testbericht Saucony Kinvara 5 – mein Fazit

Mit dem Saucony Kinvara 5 schafft es der Hersteller auch in der fünften Ausgabe, einen kompromisslosen Lightweight Trainer mit einem aufwändigen Dämpfungs-Konzept zu vereinen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – das überarbeitete Modell setzt nahtlos die erfolgreiche Tradition seiner Vorgänger aus der Kinvara-Serie fort.


Saucony Kinvara 5 Testbericht


Drei mögliche Alternativen zum Saucony Kinvara:


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