Mizuno Wave Rider 18 ist, wie der Name schon sagt, die 18. Auflage der Wave Rider Serie. Diese Serie ist die mit Abstand erfolgreichste Produktlinie des japanischen Herstellers, zumindest was die Absatzzahlen auf dem deutschen Markt angeht.

In unserem Laufschuhtest schauen wir uns diesen teuren Exoten genauer an. Hält der Mizuno Wave Rider 18 ein, was der Hersteller verspricht?

Mizuno Wave Rider 18 Test

Das Konzept des Mizuno Wave Rider 18 unterscheidet sich von seiner Konkurrenz. Was genau die Differenzen sind, erklären wir in unserem Laufschuh-Test.


 

Was ist das „Mizuno Wave“-Grundprinzip?

Alle Mizuno Wave-Schuhe basieren auf dem gleichen Prinzip der harten Dämpfung. Dies wird durch eine thermoplastische Pebax-Zwischenschicht erreicht, die in die Sohlenstruktur eingebaut wird. Diese Zwischenschicht hört auf den Namen „Wave“ – daher kommt die Bezeichnung dieser Produktlinie.

Die Wave-Platte ist so geformt, dass sie die Aufprallkräfte auffängt und sie auf eine größere Fläche verteilt. Dabei erfolgt die Dämpfung beim Laufen zum Teil mechanisch – die Form der Wave-Platte leistet einen mechanischen Widerstand und verformt sich beim Aufprall, um anschließend schnell in die ursprüngliche Form zurück zu kommen.

Je nach Mizuno-Wave Modell ist diese Platte unterschiedlich geformt. Beim teuersten Modell der Wave-Reihe (Wave Prophecy) erreicht dieses Wirkungsprinzip seinen Höhepunkt – was allerdings zu einem etwas gewöhnungsbedürftigen Design führt.

Mizuno Wave Prophecy 4 vs. Mizuno Wave

Die Sohle des Mizuno Wave Prophecy ist deutlich markanter, da sie noch höhere mechanische Dämpfung leisten soll.

Im Vergleich zum Prophecy-Modell ist die Wave-Platte beim Mizuno Wave Rider 18 eher zurückhaltend gestaltet. Die mechanische Dämpfung findet nur im Rückfuss statt, wobei die Wave-Verformung bei diesem Laufschuh vergleichsweise moderat ausfällt.


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Mizuno Wave Rider 18: Was ist das Besondere an diesem Laufschuh?

Bei der Entwicklung der Wave Rider Modellreihe war Mizuno in der Vergangenheit eher zurückhaltend mit Neuerungen. Diese kontinuierliche Weiterentwicklung in kleineren Schritten kennen wir aber auch schon von Asics – es scheint sich gewissermaßen um ein typisch japanisches Merkmal zu handeln.

Wenn wir uns die Entwicklung der Wave Rider Modellreihe genauer anschauen, fällt uns auf, dass Mizuno im Vergleich zu den anderen namhaften Herstellern (vor allem Nike, Saucony und Brooks) einen eigenen Weg geht. Während überall bei neutralen Laufschuhmodellen ein immer größerer Fokus auf die Dämpfung gelegt wird, gibt sich Mizuno da eher zurückhaltend.

Das Ergebnis ist ein ungewöhnlich harter, direkter und stabiler Charakter des Mizuno Wave Rider 18. Das wird heutzutage nicht jedem Neutralschuh-Läufer schmecken, aber die Mizuno-Fans wissen es sicherlich zu schätzen.

Die harte Dämpfung des Wave Riders kommt hauptsächlich von der steifen Zwischensohle. Bei den anderen Herstellern ist sie deutlich weicher und verformt sich bei Aufprall deutlich mehr, um so die einwirkenden Kräfte aufzufangen. Das im Mizuno Wave Rider eingesetzte Pebax-Material ist hingegen deutlich steifer und verformt sich kaum, vor allem nicht im Rückfuss-Bereich.

Mizuno Wave Rider 18 Test

Die Sohle des Wave Rider ist steif und verformt sich beim Aufprall nur minimal.

Diese Zwischensohlen-Härte gibt dem Wave Rider seinen typischen Abrollcharakter – kompromisslos, stabil und direkt. Etwas ungewöhnlich, verglichen mit den komfort-orientierten Neutrallaufschuhen anderer Hersteller.


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Mizuno Wave Rider 18: Was hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell geändert?

Normalerweise versuchen die Hersteller, jedes Laufschuh-Update etwas leichter zu machen im Vergleich zum Vorgänger. Beim Mizuno Wave Rider 18 trifft das jedoch nicht zu – dieser Laufschuh ist etwas schwerer als das 17-Modell. Nichtsdestotrotz bleibt er mit 260g in US-Größe 9 ein Leichtgewicht.

Ein paar Gramm Mehrgewicht machen den Wave Rider nicht etwa träge oder langsamer – im Gegenteil, der Schuh ist direkter und ein wenig stabiler geworden. Durch seine strammere Dämpfung ist die Reaktionsfreudigkeit gestiegen, so dass der Läufer jetzt noch weniger Zeit beim Aufsetz- und Abrollvorgang verliert.

Der Wave Rider 17 ist zudem noch etwas stabiler geworden – und dabei spielt die Wave-Platte eine wichtige Rolle. Vor allem durch ihre Direktheit im Rückfuss-Bereich erhöht der Hersteller so die Abroll-Kontrolle und verbessert damit die Stabilität.

Interessanterweise gibt es durch die Form der im Fersenbereich eingesetzten Wave-Platte mehr Dämpfung an der Außenseite, während die Fersensohle an der Innenseite deutlich widerstandsfähiger ist. So interpretiert Mizuno nun mal den neutralen Laufvorgang – ob man es mag oder nicht, ist jedem selbst überlassen.

Man kann mit Sicherheit sagen, dass Vor- und Mittelfußläufer sich im Wave Rider 18 komfortabler fühlen würden. Ausgeprägten Fersenläufern wird der Schuh jedoch sehr hart vorkommen – eben weil der Dämpfungsmechanismus an der Sohle so konzipiert wurde. Mizuno zwingt den Läufer formlich, weniger fersenbetont zu laufen.


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Was sind sonst die Eigenschaften von Mizuno Wave Rider 18?

Über das wichtigste haben wir schon gesprochen. Es bleiben jedoch ein paar weitere Details, die erwähnt werden sollten:

  • Herausnehmbare Innensohle aus weichem Schaum (erinnert mich ein wenig an den Memory-Schaum) kompensiert etwas die Steifigkeit dieses Laufschuhmodells.
  • Als Ausgleich zum steifen Rückfussbereich hat der Mizuno vorne deutlich mehr Raum, unterstützt durch die soften Mesh-Oberflächenmaterialien.
  • An der Außensohle werden zwei unterschiedliche Gummimischungen eingesetzt – extrem widerstandsfähiges Gummi hinten und ein etwas weicheres vorne. Das Material im hinteren Bereich scheint sehr langlebig zu sein – es dauert mit Sicherheit ein paar Tausend Kilometer, bis man es runterläuft.
  • Mizuno Wave Rider 18 Test

    Bei der Aussensohle geht der Hersteller den gewohnten Weg – zwei Gummimischungen und eine gut sichtbare Mittelfussbrücke sind das Ergebnis.

  • Der Mizuno Wave Rider 18 ist kein Laufschuh, der nachts durch seine reflektierenden Elemente groß auffallen würde. Im Dunkeln leuchtet nämlich nur das Mizuno-Logo, sonst nichts.
  • Der Mizuno Laufschuh ist mit seiner 12mm Sprengung keineswegs flach aufgebaut, kompensiert es jedoch durch seine Direktheit, guten Bodenkontakt und hart abgestimmtes Laufgefühl.

 

Fazit unseres Testberichts

Ich fasse das Ergebnis unseres Wave-Rider Tests mal stichwortartig zusammen:

  • Mizuno Wave Rider 18 ist als ein harter und direkter Laufschuh konzipiert.
  • Durch die Wave-Platte ist der Schuh steif und stabil, Flexibilität sucht man woanders.
  • Aufgrund der Fersenkonstruktion ist ein Aufkommen mit der Sohle kein Zuckerschlecken.
  • Der Wave Rider eignet sich sowohl für schnellere Laufeinheiten als auch für die Marathonvorbereitung auf befestigtem Untergrund – wenn man denn mit seinem Dämpfungskonzept gut zurechtkommt.
  • Trotz seines neutralen Charakters legt der Wave Rider 18 einen großen Fokus auf Stabilität – dadurch hat er eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Asics GT-2000.
  • Der Laufschuh eignet sich primär für leichte bis mittelschwere Neutralläufer. Ab etwa 85kg würde ich stattdessen den Wave Ultima oder den Wave Enigma empfehlen.
  • Aufgrund seines speziellen Konzepts sollte man bei diesem Laufschuh etwas Eingewöhnungszeit mit einplanen.
  • Mizuno Wave Rider 18 ist eben ein etwas anderer Laufschuh, der sich in seiner Nische jedoch wohl fühlt und sicherlich eine Chance verdient. (LINK)

Mizuno Wave Rider 18 Testbericht



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